Die Motivationskurve beim Radfahren hängt direkt und ohne Frage mit der Temperaturkurve im Jahresverlauf zusammen. Die Korrelation ist dabei eindeutig: Sinken die Temperaturen, sinkt auch bei vielen die Lust, sich aufs Rad zu setzen.
Mit den letzten Blättern fällt leider oft auch der eigene Antrieb ins Bodenlose. Die Aussicht auf nasse und kalte Ausfahrten führt jedes Jahr wieder dazu, dass viele ihr geliebtes Bike im Keller oder der Garage unangetastet lassen, bis der Frühling sich mit den ersten warmen Sonnenstrahlen ankündigt. Das muss aber gar nicht sein. Denn auch in der kalten Jahreszeit macht Radfahren unglaublich viel Spaß. Wir haben ein paar Ideen gesammelt, die dir helfen können, mit richtig viel Vergnügen durch den Winter zu kommen.
Inhalt
1. Bekleidung
Eins steht fest: Ohne die richtige Fahrradbekleidung macht es nicht nur keinen Spaß, im Winter zu fahren. Kurze und lange Ausfahrten können sogar zur reinsten Qual werden. Damit dir die Freude am Radfahren auch im Winter nicht vergeht, ist es deswegen unbedingt notwendig, die richtige Bekleidung zu tragen. Das müssen auch gar nicht viele Teile sein. Mit dem Zwiebelprinzip, bei dem du mehrere Schichten übereinander ziehst, kannst du mit wenigen, an den Temperaturbereich angepassten Stücken, ein wärmendes System schaffen.
Anders sieht es allerdings bei Kopf, Händen und Füßen aus. Dort können spezielle Ausstattungsvarianten den Unterschied zwischen Bibbern und Jauchzen machen. Füße und Hände sind am weitesten vom Herzen entfernt. Deswegen braucht es hier wirklich eine gute Schutzschicht, sonst drohen taube Zehen und gefühllose Finger. Aber auch der Kopf ist besonders empfindlich. Wir empfehlen deshalb spezielle Fahrrad Winterschuhe , Handschuhe und Mützen oder Nackenwärmer . Damit sind auch im Winter längere Ausfahrten kein Problem mehr.
2. Snacks
Wenn es draußen kalt ist, dann hat unser Körper mehr damit zu tun, sein Inneres auf Temperatur zu halten. Deswegen benötigen wir im Winter auch mehr Energiereserven als im Sommer. Vielleicht ist dir auch schon mal aufgefallen, dass sich der Bauch bereits nach 60 oder 90 Minuten Training mit deutlichem Grummeln zu Wort meldet. Deswegen ist es im Winter besonders wichtig, immer einen kleinen Snack wie einen Riegel dabei zu haben. Das hilft auch dem Immunsystem, bei den tiefen Temperaturen in Gang zu bleiben.
3. Schneller fahren: Intervalle
Der nächste Tipp ist vermutlich etwas spezieller, aber trotzdem für alle geeignet. Besonders ambitionierten Fahrer*innen, aber auch allen anderen helfen Intervalle im Winter: Sie bringen deine Muskeln auf Hochtemperatur und natürlich machen sie dich ganz nebenbei auch noch ordentlich fit für die kommende Saison. Vorsicht ist allerdings bei nassen oder gar verschneiten Straßen geboten. Das gilt erst recht, wenn die Temperaturen richtig tief fallen. Bei mehr als fünf Grad unter Null solltest du vielleicht lieber kein anstrengendes Training mehr draußen veranstalten. Das kann nämlich ganz schön auf die Lunge und den Kreislauf schlagen.
4. Bewegung
Bewegung ist die wärmste Jacke. Und auch wenn wir uns beim Radfahren schon ordentlich bewegen, werden dabei noch längst nicht alle Muskeln aktiviert. Oft sitzen wir mehrere Stunden hintereinander mehr oder weniger in der gleichen Position auf dem Fahrrad. Im Winter führt das trotz Ertüchtigung schnell zum Frieren. Wenn du bei Ausfahrten im Winter merkst, wie sich die Kälte langsam immer enger an dich klammert, dann empfehlen wir die folgenden Übungen:
Work-outs
Mach einen kurzen Stopp mit Fitness-Programm! Spielplätze bieten sich oft besonders gut für ein kleines Work-out an. Länger als fünf Minuten muss das auch gar nicht dauern.
Zum Aufwärmen machst du eine Minute Hampelmänner, gefolgt von ein paar Klimmzügen, danach noch ein paar Burpees und zum Abschluss Dips und Leg Raises (Beinheben an der Stange). Zwischendurch 20 Sekunden Pause machen. Wenn du dann wieder auf dem Rad sitzt, ist dir garantiert ordentlich warm. Ohne eine Klimmzugstange kannst du einfach die Bergsteigerübung (in der Liegestütz-Position abwechselnd die Füße Richtung Brust bringen), einen Plank (Unterarmstütz) oder High Knees (schnell im Stehen mit geradem Rücken abwechselnd ein Bein Richtung Brust bewegen) machen..
Wer sein Rad liebt, der schiebt
Schieb dein Rad einfach für zwei Minuten. Dadurch sprichst du andere Muskelgruppen an und vor allem in deine Füße fließt wieder mehr Blut. Dadurch wird deine gesamte Körperpartie zwischen Hüfte und kleinen Zehen wieder aufgewärmt. Außerdem lässt der Fahrtwind stark nach, obwohl du dich weiterhin bewegst, was ebenfalls weniger Kälte bedeutet.
Arme kreisen
Beim Radfahren halten wir Arme, Schultern und Rücken dauerhaft relativ ruhig. Mit rotierenden Armen, angefangen bei kleinen Kreisen bis zum großen Wedeln, sorgst du auch hier für mehr Durchblutung. Wenn du dann noch den Oberkörper in alle Seiten drehst und dich streckst, hast du genug getan, um den Kreislauf in allen oberen Körperregionen wieder in Gang zu bringen. Theoretisch könntest du das natürlich auch während des Fahrens machen, zur Sicherheit solltest du dazu aber kurz anhalten.
5. Kaffee- und Tee-Stopps
Der Klassiker, egal ob du eine dünne braune Brühe für 50 Cent aus dem Automaten an einer Tankstelle ziehst oder dir beim Deluxe-Bäcker einen doppelten Espresso aus der Siebträgermaschine gönnst. Ein kleiner Kaffee-Stopp bewirkt in der kalten Jahreszeit absolute Wunder. Nicht nur für den Körper bringen die kurzen Augenblicke in den warmen Verkaufsräumen und die heißen Getränke im Bauch eine Aufheiterung. Auch als Anker für längere Touren sind kleine Kaffee- (oder auch Tee-)Päuschen pures Gold. Du kannst vorher in deiner Streckenplanung schon Cafés und Tankstellen einplanen oder sogar einen besonders guten Bäcker als Ausgangspunkt für verschiedene kleine Touren auswählen. Aber auch isolierte Radflaschen können eine Erwärmung von innen bewirken.
Mehr als fünf Tricks gegen die Kälte
Wenn du das Radfahren liebst, ist die kalte Saison auf den ersten Blick nicht die beste Jahreszeit. Mit ein paar kleinen Tricks kann uns aber der Winter nicht ganz so auf die Pelle rücken und der Spaß am Fahrradfahren bleibt erhalten. Und eines muss man dem Winter lassen: Zu keiner anderen Zeit freuen wir uns nach einer Tour so sehr darauf, nach Hause zu kommen wie im Winter und auch die Dusche danach tut selten so gut.