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Mit dem Fahrrad sicher durch den Herbst

fahrrad.de |

Für viele ist im Frühjahr und Sommer die absolut beste Zeit zum Radfahren. Aber das heißt noch lange nicht, dass es die einzige Jahreszeit ist, in der du mit dem Rad aktiv unterwegs sein kannst. Ganz und gar nicht – denn mit dem richtigen Zubehör und kleinen Vorbereitungen kannst du dich auch im Herbst, wenn das Wetter kälter und wechselhafter wird, voller Begeisterung aufs Rad schwingen.

Warum sollte ich im Herbst Fahrrad fahren?

Nur weil das Wetter nicht ganz perfekt ist, heißt das nicht, dass dein Fahrrad in der Garage einstauben muss, sobald der Sommer vorbei ist. Mit ein paar einfachen Änderungen an deinem Rad und deiner Kleidung, kannst du das ganze Jahr hindurch bequem Radfahren. Herbst ist außerdem eine wunderschöne Jahreszeit – dabei kannst du beobachten, wie sich die Blätter von sattgrün in rot und gelb verfärben.

Wir haben für dich einige Tipps zusammengestellt, damit deinen Ausfahrten im Herbst nichts mehr im Weg steht.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.

Der Herbst bringt nicht automatisch Mistwetter, denn auch der Spätsommer kann uns noch einige goldene Tage bescheren. Aber trotzdem wird es mit der Zeit kälter und die Regenwahrscheinlichkeit steigt. Daher lohnt es sich, wenn du dir eine gute Regenjacke anschaffst. Heutzutage kosten Regenjacken, die wirklich etwas aushalten – sowohl Hardshell als auch Softshell – nicht mehr die Welt. Daher darf eine Regenjacke auf keinem Fall in deiner Gaderobe fehlen, egal, ob du mit dem Fahrrad zur Arbeit fährst, ein paar Runden in der Freizeit drehst oder lange Tagestouren unternimmst. Entscheide dich am besten für ein Model, das speziell fürs Radfahren entwickelt wurde, denn diese Jacken sind meist am Rücken länger und bedecken deinen Po, wenn du dich auf dem Sattel nach vorn beugst.

Wenn es wie aus Kannen gießt, sind auch deine Oberschenkel schnell pitschnass. Dafür gibt es natürlich Regenhosen. Sie sehen zwar nicht immer superstylisch aus, doch wenn der Wolkebruch kommt, wirst du froh sein, eine Hose dabeizuhaben, die dich trocken hält. Du ziehst sie einfach über deine eigentliche Hose und vermeidest nasskalte Oberschenkel.

Radfahren im Herbst Tipps Regenbekleidung

Manche Regenhosen haben sogar Reißverschlüsse an den Beinen, sodass du sie bequem anlegen kannst, ohne deine Schuhe auszuziehen. Halte beim Kauf außerdem nach einer Hose mit verstellbarem Saum Ausschau. Damit verhinderst du, dass Spritzwasser von unten in die Hose eindringt. Außerdem verfängt sich der Saum nicht in der Kette.

Um komplett regenfest zu sein, sollten auch wasserdichte Schuhe – oder besser noch Stiefel oder Überschuhe – nicht fehlen. Letztere bestehen meist aus dem gleichen Material wie Regenhosen und bieten zusätzlich auch noch Schutz vor dem Wind.

Fahrradbekleidung - Style mit Funktion


Regenschutz für dein Fahrrad

Auch dein Rad sollte dem Regen nicht schutzlos ausgesetzt sein. Es sollte zumindest Schutzbleche haben, wie die meisten klassischen Fahrräder bei uns. Aber bei manche Mountainbikes, Fixies und anderen Rädern sind sie nicht vorinstalliert. Du kannst diese Schutzbleche aber nachrüsten, entweder fest verschraubt, wenn der Rahmen es zulässt oder mit abnehmbaren Schutzblechen als Clip-Ons.

Deine Kette sollte regelmäßig mindestens alle zwei Wochen oder nach Starkregen mit einem speziellen Kettenöl geölt werden. Vorher und zwischendurch kannst du groben Schmutz und Dreck mit einem trockenen Lappen abreiben. Achte darauf, geeignetes Fahrradkettenöl zu verwenden. Handelsübliches WD40 oder Motoröl reicht hier nicht aus. Im Gegenteil: Es schadet der Kette, weil sich einige Bestandteile verflüchtigen und anstatt die Kette geschmeidig zu machen, bleibt nur ein schmierigen Film zurück. Wenn deine Kette besonders schmutzig und schmierig ist, kannst du sie mit einem Kettenentfetter behandeln. Danach kannst du wieder frisches Kettenöl auftragen und überschüssiges Öl abreiben.

Wie du Kette und Fahrrad richtig reinigst, kannst du in unserem Artikel dazu nachlesen: Tipps zum Fahrrad putzen

Kette richtig reinigen und Ölen - Fahrrad pflegen Herbst

Reifen

Zum Fahren auf nassen Straßen, die eventuell voll von Schmutz, Blättern, Ästen und Geröll sind, brauchst du die richtigen Reifen. Wenn du regelmäßig auf solchen Straßen und bei jedem Wetter fährst, brauchst du Reifen mit gutem Profil und möglicherweise ein Schutzband zwischen Reifen und Schlauch, um Pannen vorzubeugen. Wenn du bei schlechtem Wetter Rad fährst, lohnt es sich, etwas Luft abzulassen, um den Reifendruck zu senken. Dadurch haben die Reifen mehr Haftung, allerdings erhöht es das Pannenrisiko etwas und die Reifen nutzen schneller ab. Achte darauf, dass deine Reifen keine Haarrisse und noch ausreichend Profil haben. Wenn du deine Reifen ohnehin wechseln musst, lohnt es sich breitere Reifen anzuschaffen, weil diese auf nassen Straßen mehr Haftung versprechen.

Fahrradreifen


Bremsen

Es klingt vielleicht selbstverständlich, aber sollte dennoch gesagt werden, dass deine Bremsen einwandfrei funktionieren sollten. Das gilt natürlich das ganze Jahr lang, aber besonders wenn das Wetter unbeständig ist. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du deine Bremsen selbst warten kannst, solltest du dein Rad zur Fahrradwerkstatt deines Vertrauens bringen. Die Bremsbeläge und -flächen sollten noch ausreichend Bremsmaterial haben und deine Bremszüge sollten so eingestellt sein, dass du die Bremse nicht bis zum Anschlag anziehen musst.

Licht

Es ist gesetzlich vorgeschrieben, Licht fürs Fahrrad mitzuführen. Das ist umso wichtiger, wenn die Tage kürzer werden und es früher dunkel wird. Wenn du mit dem Rad zur Arbeit fährst oder regelmäßige Radtouren unternimmst, bietet sich ein Dynamo an. Dann musst du dir keine Gedanken über Batterien oder das Aufladen deiner Lampen machen. Sie sind einfach an, sobald du in die Pedale trittst. Dynamobetriebene Lampen sind außerdem meist fest verschraubt und lassen sich nicht so leicht klauen, sodass du sie nicht mitnehmen musst, wenn du dein Fahrrad anschließt. Dadurch kannst du sehen, wo du hinfährst, und wirst gesehen, was unsagbar wichtig ist, wenn es draußen schummerig oder diesig ist.

Wenn ein Dynamo für dein Rad nicht in Frage kommt, gibt es ausgezeichnete, superhelle Vor- und Rückleuchten, die per USB geladen werden können. Am besten nimmst du Lampen, die sich leicht abnehmen und im Rucksack verstauen lassen, wenn du das Fahrrad anschließt. Wir empfehlen dir wiederaufladbare Lampen eher als solche, die Batterien erfordern.

Fahrradlicht im Herbst - Licht Fahrrad Herbst

Fahrradlicht


Kleidung

Das Herbstwetter kann bekanntlich sehr wechselhaft sein. Oft schwanken die Temperaturen in nur wenigen Tagen von recht warm auf bibberkalt. Wir haben uns schon eingänglich mit Fahrrad Regenbekleidung beschäftigt, aber was solltest du unter deiner Regenjacke tragen oder wenn es trocken ist?

Denk einfach an das Zwiebelprinzip: Zieh mehrere Lagen an und bei Bedarf wieder aus, also Unterwäsche unter einer dünnen Mittelschicht und ein Sweatshirt oder eine Fleecejacke reichen an den meisten Tagen aus. Wenn kalte Temperaturen angesagt sind, sollte auch eine dünne Daunenjacke unter die Regenjacke passen. Wenn dir zu warm wird, kannst du die einzelnen Lagen leicht ausziehen und musst keine dicke, schwere Winterjacke mit dir rumtragen.

Taschen

Dadurch schleppst du nichts mehr auf dem Rücken und vermeidest Schweißflecken am Rücken. Wenn du dennoch lieber einen Rucksack benutzt, solltest du dir einen suchen, der speziell fürs Radfahren designt wurde, weil er das Gewicht besser verteilt und einen Wolkenbruch übersteht. Auch ein Raincover kann hier helfen.

Fahrradtaschen und -körbe

 

Fazit

Wie du siehst braucht es gar nicht viel, um auch im Herbst auf dem Rad aktiv zu sein. Am wichtigsten ist eine wasserdichte äußere Bekleidungsschicht, ein wenig mehr Pflege am Rad und ggf. ein paar kleine Änderungen, um dein Rad auf das nasse Wetter und die dunklen Tage vorzubereiten.

Mit all diesen Tipps steht deinem Fahrrad-Herbst nichts mehr im Wege und du kannst den Herbst genießen – egal bei welchem Wetter.


Vorausgehend Neben