Ben arbeitet als Copywriter und Übersetzer bei uns und ist für einen Großteil der Texte auf unserer Webseite verantwortlich. Nebenbei übersetzt er Artikel für unser Magazin und kümmert sich um zahlreiche andere Aufgaben, die alle irgendwie mit Texten zusammenhängen.
Er fährt schon einen Großteil seines Lebens begeistert Fahrrad. Im Moment teilt er seine Zeit im Sattel zwischen einem Gravelbike und einem Rennrad auf. Seine Liebe zu Gravel-Touren begann Anfang 2018 und seitdem hat er unzählige Kilometer zurückgelegt, mehrere Gravel-Events besucht und hat schon Bikepacking-Touren in verschiedenen Ländern gemacht. Wir sind uns also sicher, dass er sich ganz gut mit der Materie auskennt. Dazu kommt, dass er ein fast schon obsessiver Schrauber ist und bereits eine unheimliche Anzahl an Reifen, Lenkern und Sätteln an seinen Rädern ausprobiert hat.
Wenn das Wetter es erlaubt, macht er zwei Touren pro Woche. Normalerweise ist das eine kürzere Tour (ungefähr 50 Kilometer) und eine längere um die 100 Kilometer, die manchmal auch noch länger wird. Im Sommer wird das natürlich auch noch einmal mehr.
Aus diesen Gründen war Ben der ideale Kandidat, um das Vaast A/1 Gravelbike zu testen. Es hat einen Rahmen aus Allite Super Magnesium, das laut dem Hersteller nicht nur 33 Prozent leichter als Aluminium und 50 Prozent leichter als Titan ist, sondern auch noch stabiler als beide Metalle. Schauen wir doch mal, was Ben von dem Rad hält, nachdem er es ein paar Wochen lang gefahren ist.
Erster Eindruck: Schöner Rahmen!
Ich bin schon viele ähnliche Gravelbikes anderer Marken gefahren. Mein eigenes Rad ist ein vergleichbares Set-up mit 650b-Laufrädern und einer Rival-Gruppe von SRAM. Es hat allerdings einen Stahlrahmen, ist ein paar Kilo schwerer und die Geometrie ist deutlich sportlicher.
Das niedrige Gewicht des A/1 sorgte für den ersten Aha-Effekt. Das Rad ist nur ein wenig schwerer als vergleichbare Räder mit Carbonrahmen und deutlich leichter als Räder mit Metallrahmen, vor allem mein eigenes Rad. Die fantastische grüne Lackierung hat mich direkt in den Bann gezogen und auch bei den Leuten, mit denen ich gefahren bin, für neidische Kommentare gesorgt. Rundherum fühlt sich das Fahrrad sehr gut verarbeitet und hochwertig an.
Mit dem verbauten WTB-Sattel hatte ich bereits in der Vergangenheit Bekanntschaft gemacht und keine Freundschaft geschlossen. Deshalb habe ich ihn sofort ausgetauscht, aber das ist eine sehr individuelle Entscheidung.
Auf in den Wald!
Ich habe viele Stunden auf den Schotterstraßen und Waldwegen meiner Heimat mit dem A/1 verbracht. Um dorthin zu kommen, muss ich jeweils immer ein gutes Stück auf Asphalt zurücklegen, was mir die Gelegenheit gab, das Rad auf den unterschiedlichsten Untergründen zu testen. Vor allem war ich auf langen, geraden Forststraßen unterwegs und habe die Touren jeweils mit einem bisschen Singletrack aufgepeppt. Soweit es mir in meiner flachen Heimat möglich war, bin ich bergab und bergauf gefahren. Selbst auf kurvigen, verwurzelten Waldwegen, für die man sonst eher zum Mountainbike greifen würde, war das A/1 nicht überfordert. Die Reifen, die aufrechte Sitzposition und die Bremsen tragen zu dieser Sicherheit bei - gleichzeitig war das Rad leicht und wendig, sobald es bergauf ging.
Der leichte Rahmen und die hydraulischen Scheibenbremsen von SRAM, die in jeder Situation die genau richtige Bremspower liefern, haben mich beeindruckt. Das A/1 ist ein sehr komfortables Rad (das dicke Lenkerband trägt seinen Teil dazu bei) und die Geometrie passte mir gut. Sie ist ein bisschen aufrechter als bei einem normalen Rennrad und deswegen perfekt für lange Touren oder, wie Vaast selber es ausdrückt, "für Leute, die nicht um jeden Preis aufs Podium wollen".
Die Schaltung funktionierte auch sehr gut, zumindest für das Terrain, in dem ich unterwegs war. Es gibt hier einfach keine Berge! Wenn du viel in einer hügeligen Umgebung unterwegs bist, dann solltest du wahrscheinlich das 42er Kettenblatt gegen ein kleineres tauschen. Für den Rahmen in Größe L, den ich gefahren bin, hätte ich mir allerdings einen breiteren Lenker als den verbauten mit nur 42 Zentimeter Breite gewünscht. Der Trend geht bei Gravelbikes klar zu breiteren Lenkern, aber was in der Hinsicht für dich funktioniert, hängt natürlich mit deinem Körperbau zusammen.
Die MAXXIS Rambler Reifen hatten abseits des Asphalts exzellenten Grip, auch in Schlamm und auf Wurzeln. Egal, wie grob der Untergrund wurde, hatte ich nie das Gefühl, wegzurutschen. Dafür, dass es sich um 47 Millimeter breite Stollenreifen handelt, rollten sie auch auf der Straße mehr als ordentlich.
Abschließende Gedanken
Ich hatte wirklich Spaß mit dem Vaast A/1 und kann selbst bei längerem Nachdenken keine wirklichen Nachteile an dem Rad finden. Es ist genau das, was ein modernes Gravelrad sein sollte: leicht, wendig und komfortabel. Die Reifen sind breit und es ist sogar Platz für noch breitere Reifen! Viele Ösen erlauben dir, Schutzbleche und einen Gepäckträger anzubringen, wodurch das Rad noch vielseitiger wird. So ist es die ideale Basis für ein Rad zum Pendeln bei jedem Wetter und auf jeder Straßenoberfläche.
Das A/1 ist ein Premium-Rad für echte Gravelfans und Vaast hat an keiner Ecke bei den Anbauteilen gespart. Es ist deswegen kein billiges Rad, das sich auf seinem Preisniveau auch gegen eine gut aufgestellte Konkurrenz behaupten muss. Du musst selber für dich entscheiden, wie wichtig dir das innovative Rahmenmaterial ist. Magnesium ist das leichteste Metall für den Rahmenbau, aber der Gewichtsvorteil und der gesteigerte Komfort machen sich auch im Preis bemerkbar. Mit einem Aluminiumrahmen (und einem kleinen Gewichtsaufschlag) bekommst du die gleiche Qualität an Anbauteilen für einen deutlich niedrigeren Preis.
Ich empfehle das A/1 jedenfalls allen, die auf der Suche nach einem leichten, vielseitigen, modernen Gravelbike sind, das auf ganzer Linie überzeugt. Ich bin mir sicher, dass es ein breites Grinsen auf dein Gesicht zaubern wird - so wie mir beim Testen!
Einen Testbericht zu dem VAAST Bike "U/1" - dem Urban Bike - lest ihr hier: Das VAAST "U/1"