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Kaltes Wetter - kalte Füße beim Radfahren?

fahrrad.de |

Wie auch im Winter alles warm bleibt

Kalte Füße auf dem Fahrrad sind nicht nur richtig ätzend, sondern nehmen uns auch die Lust daran, draußen zu fahren. Wenn es kalt wird, muss das aber noch lange nicht bedeuten, dass die Fahrradsaison vorbei ist. Wir haben ein paar Ideen, wie du trotz tiefer Temperaturen jede Minute im Sattel genießen kannst.

Je niedriger die Temperaturen, desto größer ist der Schweinehund. Das liegt vor allem an der Komfortzone, die du beim Radfahren bei tiefen Temperaturen verlässt. Insbesondere sind davon die Füße betroffen. Als äußerste Extremitäten sind sie ganz besonders schnell ausgekühlt und durchgefroren. Eigentlich komisch, denn immerhin scheinen sie ja die ganze Zeit in Bewegung zu sein. Aber der Schein trügt, denn was unsere Füße zur Rotation bringt, sind natürlich die Muskeln darüber, vor allem die Oberschenkel. Die Füße dagegen stehen im kühlen Wind und bewegen sich fast gar nicht. Wir zeigen dir, wie deine Füße mit der richtigen Ausstattung und ein paar Tricks auch während der kalten Jahreszeiten nicht auskühlen.

 Auch im Herbst und Winter sind noch wunderbare Touren möglich, wenn die Füße warm bleiben

Inhalt

Dicke Socken

Die ersten bunten Blätter liegen auf dem Boden und trotz blauem Himmel kommen wir unterwegs nicht mehr so recht ins Schwitzen. Am Ende der Saison kommt mit den kühleren Temperaturen fast immer die "große Überraschung", dass die Füße schnell anfangen zu frieren. Genau für diese Situationen sind dicke Socken oder Thermo-Socken richtig gut geeignet. Durch einen cleveren Materialmix spenden sie deinen Füßen das bisschen Mehr an Wärme, das bei kühlen Übergangstemperaturen nötig ist. Manche Modelle sind sogar mit einer extra winddichten Schicht ausgestattet.

Die richtigen Socken in den richtigen Schuhen reichen in den meisten Fällen für herbstlichen Fahrspaß schon aus. Merino ist immer eine heiße Wahl.

Das Zwiebelprinzip funktioniert an den Füßen allerdings nur eingeschränkt. Mehr ist hier nicht immer gleich besser, denn der Platz in den Schuhen ist begrenzt. Wenn du mehrere Socken übereinander ziehst, kann es passieren, dass die Schuhe zu eng werden, sich dein Blut in den Füßen staut, der Schweiß nicht abtransportiert werden kann und dir so sogar noch kälter wird.

Zu den Fahrradsocken


Überschuhe

Eine andere Art, deine Füße vor Kälte zu schützen, sind Überschuhe. Sie werden über die Schuhe gezogen und halten kalten Wind und Regen von deinen Füßen ab. Sie verdecken außerdem in den meisten Fällen die winddurchlässigen Stellen an deinen Schuhen, wodurch deine Füße zusätzlich wesentlich wärmer bleiben. Es gibt viele verschiedene Materialien und Bauarten bei Überschuhen. Manche Rennradmodelle erfüllen vor allem eine aerodynamische Funktion. Wärmend sind diese hauchdünnen Überzieher allerdings nur geringfügig. Andere Überschuhe sind ebenfalls relativ dünn, dafür aber mit einer wasserdichten Außenschicht konzipiert. Du kannst sie vor allem bei Regenfahrten oder nassen Straßen einsetzen.

Die roten, dünnen Gummiüberzieher sind perfekt für nasse, aber milde Verhältnisse. Im Winter kommst du mit Überschuhen aus Neopren wie dem blauen Modell deutlich weiter.

Richtig warme Überschuhe sind aber in den meisten Fällen etwas dicker und zum Teil gefüttert. Manche sind sogar so dick, dass sie an "Robbenhaut" erinnern. Diese bestehen dann aus Neopren und wärmen dich wie der Neoprenanzug beim Schwimmen, Tauchen oder Surfen. Andere Überschuhe für den Winter bestehen aus Softshell-Material. Sie können innen mit flauschig warmem Fleece gestaltet sein und sind ebenfalls wasser- sowie winddicht.

Das Überstreifen kann in manchen Fällen allerdings etwas hakelig sein und im schlimmsten Fall können die Überzieher sogar schon vor der ersten Fahrt kaputt gehen, weil sie falsch oder ungeduldig angezogen wurden. Deswegen solltest du prüfen, ob die Form der Überschuhe zu deinem Fahrradschuh passt. Beim Überstreifen musst du dir einfach Zeit nehmen. Wenn du es dann endlich mal geschafft hast, kannst du auch probieren, Überschuhe und Schuhe gemeinsam auszuziehen und sie dann als eine Einheit für den Winter zu lassen.

Überschuhe gibt es nicht nur für Klickpedalschuhe, sondern auch für Schuhe mit einer normalen Sohle. Diese Modelle sitzen in der Regel etwas lockerer. Sie lassen mehr von der Sohle frei und werden oft mit Klettverschlüssen befestigt. So kannst du sie schnell an- und ausziehen, was im Alltag ungemein nützlich ist.

Zu den Überschuhen


Winterschuhe

Bei richtig widrigen Wetterbedingungen und sehr niedrigen Temperaturen führt kein Weg an Fahrrad-Winterschuhen vorbei. Sie sind mit einer isolierenden, und meist mit einer wind- und wasserdichten Außenhülle ausgestattet. In Kombination mit einer richtig flauschigen und wärmenden Innensohle und isolierenden Eigenschaften kannst du mit solchen Winterschuhen auch bei Temperaturen weit unter null Grad im Sattel sitzen. Damit du lange Freude an deinen Winterschuhen hast, solltest du (nicht nur) bei Kontakt mit Streusalz die Pflege nicht vergessen. Denn das aggressive Mittel zur Schnee- und Eisschmelze kann auch deinen Schuhen ganz schön zusetzen. Darum spülst du die Schuhe am besten nach Winterfahrten mit warmem Wasser ab.

Zu den Winterschuhen

Schuhe mit Gore-Tex sind besonders im Winter absolut zu empfehlen, da sie Nässe draußen lassen und Feuchtigkeit nach außen transportieren.

Heizpads

Du frierst immer noch? Vor allem auf langen Touren bei winterlichen Temperaturen? Oder wenn bei kürzeren Ausfahrten nasskaltes Wetter herrscht? Hier bringen Heizpads die Lösung. Die kleinen Heizkissen kommen bei Bedarf direkt in den Schuh, meistens auf die empfindlichen Zehen. Unter dem Vorderfuß solltest du Heizpads nicht unbedingt platzieren, da dort der größte Druck beim Pedalieren auftritt. Bei Bedarf kannst du so ein wärmendes Kissen aber auch auf den Fußrücken legen. Heizpads sind klein und leicht, sodass du sie eigentlich bei jedem Ride während der kühlen Jahreszeiten dabeihaben kannst. So ist es auch möglich, deine Füße schnell mal aufzuwärmen, falls die Überschuhe doch nicht ausreichen.

Auf den Zehen spenden solche Heizpads für rund drei Stunden Wärme

Spazieren

Wenn deine Füße unterwegs doch einmal einfrieren, entweder weil die Außenschicht zu dünn ist oder du dich bei den Temperaturen einfach verschätzt hast, dann hilft eine kurze Geheinheit. Steig einfach vom Rad und lauf 100 Meter, das bringt den Kreislauf ordentlich in Wallung und deine Füße dazu, wieder aufzutauen. Auch ein "Hampelmann" beziehungsweise "Jumping Jacks" schenken deinen Füßen eine revitalisierende Durchblutung.

Beutel

Wenn du Angst hast, dass deine Zehen vor Kälte gleich völlig abfallen, kannst du in der allergrößten Not auch zu Plastikbeuteln greifen. Der große Vorteil: Du bekommst sie im Notfall fast überall, auch unterwegs. Sicher sind Plastikbeutel als Wärmespender nur bedingt zu empfehlen, da sie das Kondenswasser sammeln und die Socken so Stück für Stück nass werden. Aber als Windschutz und "Heimbringer" sind sie allemal zu gebrauchen. Du solltest die Tüten über die Socken ziehen und danach in deine Schuhe schlüpfen.

Spezielle Winterschuhe sind unten geschlossen und nicht wie Sommerschuhe mit Öffnungen zur Belüftung versehen. Schon allein dadurch bleiben die Füße viel wärmer.

Nie wieder kalte Füße

Keine Angst vor kalten Füßen! Gerade winterliche Touren werden oft zu etwas richtig Magischem. Was gibt es Großartigeres als eine Tour im Winter Wonderland? Mit der richtigen Ausrüstung spielen kühle und nasse Verhältnisse keine Rolle mehr. Thermosocken, Überschuhe, Winterschuhe und Heizpads sind deine kleinen Helfer, um auch im Winter genussvolle Touren zu erleben.

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