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Als Schnellspanner bezeichnet man Klemmen, die sich mit wenigen Handgriffen ohne Einsatz von Werkzeug öffnen und schließen lassen. Die Schnellspanner erfreuen sich insbesondere im Fahrradbereich großer Beliebtheit. Dort dienen sie als bequeme Befestigungsmöglichkeit für Laufräder und Sattelstützen. Schnellspannvorrichtungen werden jedoch auch in anderen Bereichen eingesetzt. Man benutzt sie zum Beispiel als Verschluss an Behältern oder an Werkzeugmaschinen, um ein Werkstück zu befestigen.
Erfunden von einem Radsportler
Die geniale Erfindung des Schnellspanners geht auf den ehemaligen Radprofi Tullio Campagnolo zurück. In der Frühzeit des Radsports existierte noch keine Kettenschaltung, die man bequem per Handgriff am Lenker oder am Rahmen bedienen konnte. Wer am Berg auf ein anderes Ritzel umschalten wollte, musste absteigen. Dann baute man das Rad aus, drehte es um und setzte es wieder ein. Auf jeder Seite der Radnabe befand sich ein Ritzel unterschiedlicher Größe. Das verstand man damals unter Gangschaltung. Da es noch keine Servicewagen gab, durften die Sportler dies selber erledigen.
Diese Arbeit war lästig und anstrengend. Vor allen Dingen kostete sie im Wettkampf wertvolle Zeit. Für Tullio Campagnolo war dies das ausschlaggebende Motiv, an einer sinnvolleren Alternative zu tüfteln: Die Geburtsstunde des Schnellspanners. 1930 meldete Tullio Campagnolo seine Erfindung als Patent an. Die technische Erneuerung war gleichzeitig die Grundlage seiner nach ihm benannten Firma Campagnolo, die heute noch zu den führenden Herstellern auf dem Markt für Fahrradkomponenten zählt.
Funktionsweise des Schnellspanners
Das Herzstück eines Schnellspanners stellt der Exzenter dar. Dabei handelt es sich um eine Welle, die versetzt zur eigenen Achse rotiert. Der Vorteil des Exzenters liegt darin, dass die Antriebswelle mit wenig Hub sehr viel Kraft erzeugt. Es genügen einige Drehungen mit dem Hebel und das Rad sitzt bombenfest in der Halterung. Dank der hohen Zugspannung, mit der das Rad fixiert wird, entstehen gleichzeitig große Reibungskräfte. Diese verhindern, dass sich der Hebel von alleine löst.
Die Schnellspanner sind in unterschiedlichen Qualitätsstufen erhältlich. Die Qualität bemisst sich in erster Linie an der Klemmwirkung. Für welche Spannvorrichtung man sich entscheiden sollte, hängt ausschließlich vom Verwendungszweck des Fahrrads ab. Schnellspanner, die Kunststoffringe verwenden, sind deutlich günstiger in der Anschaffung. Sie taugen für den Gelegenheitsfahrer. Wer aber der sportliche Fahrertyp ist, der sein Rad hohen Belastungen aussetzt, sollte zu hochwertigeren Produkten greifen. Die Kunststoffsteile könnten dem Druck nicht standhalten, was den Schnellspanner zum Sicherheitsrisiko werden lässt.
Der Ausbau
Der Schnellspanner macht seinem Namen alle Ehre. Der Ausbau eines Laufrades ist in Nullkomanichts erledigt. Dazu muss man lediglich die Felgenbremse lockern und das Schaltwerk der Gangschaltung ein Stück zurückziehen, sofern man das Hinterrad entfernen möchte. Probleme tauchen nur bei einer Nabenschaltung auf. Die Schaltzüge in der Nabe und die Drehmomentstützen erschweren den raschen Ausbau des Rades.
Dann klappt man zunächst den Hebel des Schnellspanners auf. Das erfordert in der Regel etwas Krafteinsatz. Anschließend hält man die Mutter fest, die sich am anderen Ende der Spannvorrichtung befindet. Mit einigen Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn hat man die Klemme bereits gelöst. Das Rad lässt sich problemlos herausziehen. Beim Einbau geht man genau umgekehrt vor. Man muss lediglich darauf achten, dass der Hebel möglichst nach hinten zeigt und flach an der Gabel oder am Rahmen anliegt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man während der Fahrt an einem Draht oder einer Schnüre hängen bleibt. Im ungünstigsten Fall löst sich dadurch die Spannvorrichtung.
Diebstahlgefahr
Der Schnellspanner ist eine praktische Erfindung – leider auch für Fahrraddiebe. Die einfache Handhabungsweise macht es den Langfingern leicht, in Sekundenteilen ein Laufrad zu entwenden. Der Fachhandel bietet Lösungen für dieses Problem an. Es sind spezielle Schnellspannachsen erhältlich, die man nur mit einem dafür vorgesehenen Schlüssel öffnen kann. Das ermöglicht zwar keinen hundertprozentigen Diebstahlschutz, da die Spezialisten über entsprechendes Werkzeug verfügen, um die Sperre zu entfernen. Doch der Schutz reicht aus, um die Vielzahl an Gelegenheitsdieben erfolgreich abzuschrecken.