Radfahren ist ganz klar die schönste Form der Fortbewegung. Am meisten Spaß macht es natürlich, bei sommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel seine Tour zu genießen. Wenn es allerdings regnet, steht man plötzlich vor einer Menge an Herausforderungen: Wie komme ich trocken zu meinem Ziel? Gibt es etwas, worauf ich beim Fahren im Regen besonders achten muss? Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Fahrrad keinen Schaden davonträgt, wenn es nass geworden ist? Und ist das Fahrrad auch dann eine gute Möglichkeit, zur Arbeit zu kommen, wenn es regnet? Zum Glück gibt es für alle diese Fragen meistens sehr einfache Lösungen. Im folgenden Guide stellen wir Kleidung, Zubehör und Techniken vor, die dabei helfen, bequem auf dem Fahrrad an sein Ziel zu kommen, wenn der Himmel mal seine Schleusen öffnet.
Inhalt
- Regenbekleidung im Alltag: Mit dem Fahrrad zur Arbeit
- Regenbekleidung für sportliche Touren
- Regenausrüstung: Allgemeines
- Regenausrüstung: Sicherheit im Regen
- FAQ
Regenkleidung im Alltag - Mit dem Fahrrad zur Arbeit
Wenn du dein Fahrrad vor allem als Transportmittel im Alltag benutzt, wirst du auch bei Regen nicht auf diese flexible und gesunde Art der Fortbewegung verzichten wollen. Mit der richtigen Ausrüstung und Kleidung kannst du die Vorbereitungszeit auf ein Minimum beschränken und trotzdem trocken auf der Arbeit ankommen.
Hier sind 5 Tipps für ein angenehmes Radfahrerlebnis bei Regenwetter:
- Schutzbleche sind billig und hocheffektiv. Wenn du regelmäßig im Regen fahren möchtest, führt kein Weg an ihnen vorbei.
- Der Weg zur Arbeit ist kein Rennen, insofern brauchst du nicht zwingend eine Dusche am Arbeitsplatz. Ein Platz, wo du dich ungestört umziehen kannst, erleichtert dein Leben aber enorm.
- Wenn du keinen Platz hast, nasse Kleidung tagsüber zu trocknen, dann bring Wechselkleidung mit, wenn die Wettervorhersage schlecht ist.
- Hab immer eine Garnitur trockene Kleidung an deinem Arbeitsplatz. Wenn nicht ausreichend Raum für ein komplettes Outfit hast, wirken schon ein paar trockene Socken Wunder.
- Selbst wenn dich mal ein Schauer unvorbereitet erwischt, ist das kein Grund, schlechte Laune zu bekommen. Denk immer daran: Es ist nur Wasser und nichts bleibt ewig trocken.
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Ponchos - flexibel, aber kompromissbehaftet
Die einfachste Lösung ist der Regenponcho. Er schützt sehr zuverlässig den gesamten Oberkörper und Teile der Beine vor Regen. Positiv an allen Ponchos ist, dass du sie sehr schnell über die Kleidung anziehen kannst und deine Bewegungsfreiheit voll erhalten bleibt. Die großzügige Passform bedeutet aber auch, dass sie bei viel Wind oder höheren Geschwindigkeiten schnell anfangen zu flattern und dadurch zum Bremsfallschirm werden. Ponchos eignen sich daher vor allem als Notfalllösung und für Fahrer*innen, die eher gemütlich unterwegs sind.
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Regenjacke
Wenn du regelmäßig auf dem Fahrrad im Regen unterwegs bist, kommst du um die Anschaffung einer regentauglichen Jacke nicht herum. Da du im Alltag in der Regel nicht auf der Jagd nach Rekorden bist wie beim Sport, steht der Regenschutz an erster Stelle und du kannst gewisse Abstriche bei der Atmungsaktivität hinnehmen. Wichtig ist, dass du dir vor dem Kauf darüber klar bist, ob du eine Kapuze benötigst. Fährst du immer mit Helm, bist du mit einer Jacke ohne Kapuze in Kombination mit einem Helmcover wahrscheinlich besser bedient. Das Helmcover schützt nicht nur vor Regen, sondern auch vor dem Fahrtwind und hält so bei kühleren Temperaturen deinen Kopf warm. Außerdem behältst du die volle Rundumsicht, die durch Kapuzen eingeschränkt wird.
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Regenhose
Schwieriger als der Oberkörper sind Beine und Füße vor Regen zu schützen. Spezielle Jeans und Chinos für Pendler*innen haben eine wasserabweisende Beschichtung, die zumindest kurze Schauer abperlen lässt. Wenn es richtig gießt, muss allerdings eine Regenhose her. Die sind in der Regel so geschnitten, dass du sie schnell über die normale Kleidung anziehen kannst. Oft wird das durch seitliche Knöpfe oder Reißverschlüsse erleichtert. Dir sollte aber klar sein, dass das Wasser, das jetzt nicht mehr die Hosenbeine durchweicht, nun nach unten Richtung Schuhe abläuft. Wer eine solche Regenhose trägt, sollte also stabiles Schuhwerk anhaben oder in ein Paar Überschuhe investieren. Viele Überschuhe gibt es in hoch sichtbaren Farben oder mit reflektierenden Details - weil die Füße beim Radfahren praktisch permanent in Bewegung sind, bedeutet das ein großes Plus an Sicherheit.
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Überschuhe
Die meisten Rennradschuhe sind für sommerliche Temperaturen ausgelegt, können aber in Kombination mit den richtigen Überschuhen und Socken fast das ganze Jahr über benutzt werden. Für den Renneinsatz bieten sich dünne Latexüberzüge an, die vor Regen schützen und gleichzeitig die Aerodynamik verbessern. Diese Art Überschuhe ist allerdings empfindlich und übersteht nur wenige Einsätze. Für lange Trainingstouren im Winter greifst du lieber zu robusten Überschuhen aus bis zu vier Millimeter dickem Neopren, die Wasser abhalten und gleichzeitig auch die Kälte aussperren. Auf dem Mountainbike funktionieren Überschuhe nicht ganz so gut, da man öfter vom Fahrrad muss und sich beim Laufen Dreck in ihnen sammelt. Dafür gibt eine Vielzahl an wasserdichten oder zumindest wasserabweisenden Schuhen speziell für den Mountainbikeeinsatz, mit denen man unbesorgt durch schlammige Pfützen stiefeln kann.
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Handschuhe
Handschuhe sind im Regen unabhängig von der Temperatur eine gute Idee, denn Griffe werden umso rutschiger, je nasser und dreckiger sie werden. Mit Handinnenflächen aus synthetischem Leder oder mit Gummibesatz behältst du immer die Kontrolle, auch bei Schlammschlachten im Wald. Je nachdem, wie gut deine Hände durchblutet sind, helfen wasser- und winddichte Handschuhe natürlich dabei, das Blut weiter in deinen Fingern zirkulieren zu lassen.
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Regenkleidung für sportliche Fahrradtouren
Wenn du auch bei Regen nicht auf deine sportlichen Touren verzichten möchtest, ist die richtige Regenkleidung unverzichtbar. Erfahre in diesem Abschnitt, wie du dich optimal vor Nässe und Wind schützen kannst, um deine Leistungsfähigkeit und deinen Fahrspaß bei jeder Witterung aufrechtzuerhalten.
Regenbekleidung für MTB-Touren
Mountainbikebekleidung ist generell eher locker geschnitten, um bestmögliche Bewegungsfreiheit zu bieten. Wenn es regnet, ist es im Wald leider nicht nur nass, sondern auch schlammig, was die Bekleidung vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Regenbekleidung speziell für den Mountainbikeeinsatz muss also nicht nur dem Regen standhalten können, sondern auch der zusätzlichen Belastung durch Schlamm widerstehen können, einfach zu waschen und besonders robust sein.
Regenbekleidung für Rennradfahren
Regenbekleidung, die speziell für das Rennradfahren entworfen wird, ist sehr körperbetont geschnitten, weil jede flatternde Falte unnötig Energie kostet. Darüber hinaus muss diese Kleidung extrem atmungsaktiv sein, denn es nützt wenig, wenn der Regen zwar abperlt, du aber stattdessen im eigenen Schweiß ertrinkst. Das eigentliche Problem auf dem Rennrad ist wegen der hohen Geschwindigkeiten der Fahrtwind, der dich sehr schnell auskühlt, sobald deine Kleidung durchnässt ist. Grundsätzlich musst du dich hier entscheiden: Für intensive Trainingseinheiten oder im Rennen ist die Atmungsaktivität der Bekleidung wichtiger als auf langen, weniger intensiven Touren, bei denen du nicht so sehr ins Schwitzen kommst.
Regenoveralls fürs Mountainbike
Das Maximum an Schutz für extrem schlammige Mountainbiketouren bieten Overalls. Sie werden in der Regel aus wasserdichtem Hardshellgewebe hergestellt. Ihr Vorteil gegenüber herkömmlicher Radkleidung ist der fehlende Spalt zwischen Oberbekleidung und Hose, durch den bei einer herkömmlichen Kombination aus Trikot und Hose schnell Wasser und Matsch den Weg Richtung Unterwäsche finden. Nach der Tour kann man den Overall einfach mit einem Schlauch abspritzen.
Wetterfeste Rennrad-Trikots
In den letzten Jahren hat es massive Fortschritte auf diesem Gebiet gegeben und inzwischen bieten viele Hersteller regenfeste, atmungsaktive Trikots für alle Temperaturbereiche an. Manche Langarmtrikots wildern bereits in Einsatzgebieten, die früher Softshelljacken vorbehalten waren und sind in Kombination mit dem richtigen Baselayer bis hin zu einstelligen Temperaturen einsetzbar.
Regenausrüstung - Allgemeines
Schutzbleche - Der effektivste Regenschutz
Der Regen an sich ist oft gar nicht das Problem, wenn man bei schlechtem Wetter Fahrrad fährt. Von der Straße aufgewirbeltes Spritzwasser hingegen bringt deutlich mehr negative Begleiteffekte mit sich - zum Glück kann es mit Schutzblechen sehr wirkungsvoll bekämpfen.
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Schutzbleche Festmontage
An fast allen City- und Trekkingrädern sind bereits ab Werk Schutzbleche, oft noch mit zusätzlichem Spritzschutz, vormontiert, sodass man sich hier keine Sorgen mehr machen muss. Auch an Mountainbikes ohne hintere Federung ist der Rahmen mit speziellen Ösen darauf vorbereitet. Auch an manchen Rennrädern findet man diese Ösen.
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Steckschutzbleche
An allen Rädern, die keine Ösen haben, um Schutzbleche anzubringen (vor allem vollgefederte Mountainbikes) kann man natürlich trotzdem Schutzbleche anbringen. Hier haben sich Steckschutzbleche etabliert, die man bei Bedarf auch recht schnell wieder abbauen kann.
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Mudguards
Außerdem sieht man an Mountainbikes immer öfter kleine Plastikschutzbleche vor allem für die Gabel etabliert, die Schlamm und Wasser von empfindlichen Teilen wie den Gabeldichtungen und deinem Gesicht fernhalten. Rennräder wiederum sind oft mit einem kleinen Mudguard unter dem Sattel versehen. Er lässt sich in Windeseile an- und abbauen, ist sehr leicht und sieht sportlich aus, schützt aber nur vor geringen Mengen Spritzwasser.
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Übersicht der unterschiedlichen Schutzbleche
Art | Einsatzgebiet | Vorteile | Nachteile |
Festmontage | City, Trekking, Mountainbikes und Rennräder mit entsprechenden Ösen | bestmögliche Schutzwirkung, vor allem mit zusätzlichem Spritzschutz | umständliche Montage, hohes Gewicht |
Steckschutzbleche | Mountainbikes, Rennräder | einfache und schnelle (De-)Montage | geringere Schutzwirkung |
Mudguard Gabel | Mountainbikes | einfache und schnelle (De-)Montage, sehr leicht | sehr geringe Schutzwirkung, helfen vor allem gegen Dreck im Gesicht |
Mudguard Sattel | Mountainbikes, Rennräder | einfache und schnelle (De-)Montage, sehr leicht, sportlicher Look | geringste Schutzwirkung |
Regenausrüstung - Sicherheit im Regen
Fallender Regen und nasse Straßen erfordern immer eine erhöhte Vorsicht und angepasste Fahrweise. Die schlechtere Sichtbarkeit kann man passiv dadurch kompensieren, dass man sein Rad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausstattet. Zusätzlich helfen reflektierende Elemente auf der Kleidung (vor allem an den Füßen), gesehen zu werden. Aktiv kann man seine Sicht durch ein dem Einsatzzweck angepasstes Beleuchtungssystem verbessern. Ein Set StVZO-zugelassene Lampen sollte entweder fest an deinem Rad installiert sein oder aber immer im Rucksack mitfahren.
Helmlampen
Breite Sicht, hohe Leuchtkraft
Wer nachts mit dem Mountainbike durch den Wald fährt, braucht mehr Licht und eine breitere Ausleuchtung als gewöhnliche Fahrradlampen bieten können. Deshalb gibt es Lampen zur Befestigung auf dem Helm, mit denen man auch bei völliger Dunkelheit sportlich durch den Wald fahren kann.
Vorteile:
- breite Ausleuchtung
- teils extrem hohe Leuchtkraft
- durch Befestigung auf dem Helm gute Kurvenausleuchtung
Nachteile:
- keine Straßenzulassung
- teilweise sehr teuer
- zusätzliches Gewicht auf dem Helm kann als störend empfunden werden
Fahrradlampen Batterie
Für eine unkomplizierte Beleuchtungslösung
Batteriebetriebene Lampen findet man vor allem an sportlich genutzten Rädern, aber auch für den Stadtbetrieb können sie wegen ihrer Flexibilität sehr nützlich sein.
Vorteile:
- einfach und günstig nachzurüsten
- passen an jedes Rad
- schnell an- und abzubauen
Nachteile:
- Akkus haben nur begrenzte Laufzeit
- Akkus sind bei niedrigen Temperaturen weniger leistungsstark
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Fahrradlampen Dynamo
Die praktische Lösung für dauerhaftes Licht am Fahrrad
Viele City- und Trekkingräder sind bereits ab Werk mit einer fest installierten Beleuchtung ausgestattet, die aus einem Dynamo gespeist wird. Inzwischen haben sich in der Vordernabe integrierte Dynamos durchgesetzt.
Vorteile:
- fest am Rad installiert, unmöglich zu vergessen
- keine Akkus aufzuladen
- Nabendynamos praktisch unsichtbar
- funktioniert bei Regen und niedrigen Temperaturen ohne Einschränkungen
Nachteile:
- Nabendynamos zu schwer für sportliche Räder
- Nachrüstung kostspielig
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Fahrweise
Eine den Wetter- und Straßenverhältnissen angepasste Fahrweise ist durch kein Zubehör zu ersetzen. Bei Regen musst du davon ausgehen, dass die Straße deutlich rutschiger ist als sonst. Insbesondere an Straßenmarkierungen, Gullydeckeln und auf Kopfsteinpflaster solltest du besondere Vorsicht walten lassen. Durch Pfützen zu fahren kann böse enden. Unter der Wasseroberfläche sind Schlaglöcher oder andere Hindernisse nämlich nicht zu erkennen.
Schutz des abgestellten Fahrrads im Regen
Im Regen benötigt nicht nur der/die Fahrer*in Schutz - auch Gepäck und das Fahrrad selbst können von einer zusätzlichem Schicht Material profitieren. Spezielle Hüllen für Rucksäcke und Gepäcktaschen halten nicht nur die Inhalte trocken, sondern können mit auffälligen Farben oder reflektierenden Elementen darüber hinaus einen zusätzlichen Beitrag zur Sichtbarkeit leisten. Wenn das Rad im Regen stehen bleiben soll, empfiehlt sich zumindest ein Sattelcover. Nichts ist unangenehmer, als auf sein Fahrrad zu steigen und vom ersten Meter an einen nassen Hintern zu haben. Wenn du keinen trockenen Abstellraum für dein Fahrrad hast, dann solltest du über eine faltbare Fahrradgarage nachdenken.
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Fahrradpflege nach einer Fahrt im Regen
Je häufiger du ein paar Minuten in die Pflege deines Rads und vor allem deines Antriebs steckst, desto länger wird es seinen Dienst verrichten. Das Fünf-Minuten-Programm sieht so aus:
- Wenn deine Kette grob verschmutzt ist, säubere sie mit speziellem Antriebsreiniger und einer Bürste oder einem speziellen Kettenreinigungsgerät.
- Wenn deine Kette nicht allzu dreckig ist, dann reicht ein mit warmem Seifenwasser befeuchteter Lappen.
- Die saubere Kette muss geölt werden - trage dazu auf die Innenseite jedes Kettengliedes einen Tropfen spezielles Kettenöl auf.
- Bewege die Kurbel ein paar Umdrehungen und lass das Öl für einige Zeit einwirken. Wisch spätestens vor deiner nächsten Fahrt das überschüssige Öl mit einem Lappen ab.
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Radfahren im Regen: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Rostet ein Fahrrad nach einer Fahrt im Regen?
Ja. Fahrräder sind zwar nicht aus Zucker gebaut und können es vertragen, nass zu werden. Viele Teile am Fahrrad sind allerdings aus Stahl, der rostet, wenn er länger oder häufiger nass wird. Aluminium ist weniger empfindlich, kann aber auch korrodieren. Beschleunigende Faktoren sind salzige Meeresluft oder regelmäßige Fahrten über mit Salz gestreute Straßen. Insbesondere die Kette kann sehr empfindlich sein - hier solltest du nach einer besonders nassen Tour direkt im Anschluss ein kurzes Pflegeprogramm abhalten, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Zur Fahrradaufbewahrung empfiehlt sich ein geschützter Raum oder eine "Fahrradgarage" aus Stoff.
Gibt es spezielle Reifen, um im Regen Fahrrad zu fahren?
Ja. Für den Straßeneinsatz bieten praktisch alle Firmen spezielle Reifen für schlechtes Wetter an. Diese Reifen bieten vor allem einen verbesserten Pannenschutz. Regen spült kleine Glassplitter und scharfe Steinchen auf die Straße und sorgt außerdem dafür, dass solche Objekte am Reifen kleben bleiben. Dickere Laufflächen und Seitenwände am Reifen sowie zusätzliche Pannenschutzschichten verhindern, dass sich scharfe Objekte durch den Reifen bis zum Schlauch vorarbeiten können. Es spricht nichts dagegen, diese Reifen das ganze Jahr über zu fahren, wenn du nicht so viel mit deinem Rad unterwegs bist. Wenn du viel fährst, dann lohnt es sich, im Sommer auf leichtere Modelle umzusatteln.
Für Mountainbikes gibt es spezielle Schlamm- und Matschreifen mit besonders groben Stollen. Auch hier lohnt sich der Umstieg nur, wenn du wirklich viel fährst und Wert darauf legst, immer das optimale Material am Start zu haben.
Alle Reifen profitieren bei Regen davon, mit etwas niedrigerem Luftdruck als gewöhnlich gefahren zu werden, da man dadurch die Kontaktfläche zum Untergrund vergrößert.
Ist der Bremsweg mit dem Fahrrad im Regen länger?
Ja. Wenn das Fahrrad mit herkömmlichen Felgenbremsen ausgestattet ist, braucht die Bremse zusätzlich ein bisschen länger, um das Wasser von den Bremsflanken zu streifen und Halt auf der Felge zu finden. Bei Scheibenbremsen tritt dieser Effekt nicht auf, sie sind bei nassen Bedingungen ganz klar das bessere Bremssystem. Unabhängig von der verwendeten Bremsen haben aber alle Fahrradreifen im Regen weniger Griff auf der Straße, was den Bremsweg verlängert.
Ab wann gilt ein Kleidungsstück als wasserdicht?
Um die Wasserdurchlässigkeit eines Kleidungsstücks zu testen, wird oft die sogenannte Wassersäule benutzt. Um sie zu bestimmen, wird ein Kleidungsstück einem steigenden Wasserdruck ausgesetzt und der Moment abgepasst, wenn das dritte Tröpfchen seinen Weg durch das Gewebe gefunden hat. Je nach Norm gelten Textilien ab 800 mm (EN 343:2003 Klasse 1), 1300 mm (EN 343:2003 Klasse 2) oder gar erst 4000 mm (EMPA Schweiz) als wasserdicht. "Wasserdicht" kann also je nach verwendeter Norm etwas sehr Unterschiedliches bedeuten. Zum Glück sind praktisch alle auf dem Markt erhältlichen Kleidungsstücke, die als wasserdicht bezeichnet werden, für den Alltagsgebrauch vollkommen ausreichend. Wenn du ein Kleidungsstück sportlich einsetzen möchtest, solltest du auch ein Auge auf die Atmungsaktivität werfen.
Kann man bei Regen Fahrradfahren?
Natürlich kann man bei Regen Fahrrad fahren, solange man mit der passenden Ausrüstung unterwegs ist und ein paar Vorsichtsmaßregeln beachtet. Nasse Straßen bieten weniger Traktion, ganz besonders Straßenmarkierungen, Gullydeckel und Straßenbahnschienen können sehr rutschig sein. Dazu kommt die durch Regen schlechtere Sicht. Angepasste Geschwindigkeit und erhöhte Vorsicht vor allem in Kurven und beim Bremsen sind also angesagt. Beachte auch, dass andere Verkehrsteilnehmer*innen schlechter sehen können und passe deine Fahrweise darauf an.
Ist es gefährlich bei Gewitter E Bike zu fahren?
Mit einem E-Bike bei Gewitter zu fahren ist nicht gefährlicher als ein normales Fahrrad zu nutzen. Dennoch kann das in manchen Situationen keine besonders gute Idee sein. Starker Regen verringert die Sicht und verlängert Bremswege. Böige Winde, die rund um Gewitter auftreten, können insbesondere kleinere und leichtere Fahrer*innen im wahrsten Sinne des Wortes von der Straße fegen. Und dann sind da noch die Blitze. Fahrräder bieten anders als Autos keinen Schutz vor Blitzen. Auf dem freien Feld gilt deswegen mindestens zehn Meter weg vom Rad und an einer niedrigen Stelle hockend das Ende des Gewitters abwarten. Idealerweise stellt man sich unter einem Vordach, einer Bushaltestelle oder einer Brücke unter, bis das Gewitter vorbei ist.
Was kann man tun, wenn man eine Brille trägt und im Regen Fahrrad fahren möchte?
Brillen verkehren ihre ursprüngliche Funktion beim Fahrradfahren im Regen oft in ihr Gegenteil. Wenn sich Regen an der Außenseite sammelt oder sie von innen beschlagen (vor allem bei sportlicher Fahrweise oder kühlerer Witterung), dann verhindern sie eine klare Sicht auf den Verkehr. Kappen oder Kapuzen verhindern, dass Regentropfen überhaupt bis zur Brille kommen. Rennradfahrer*innen tragen oft minimalistische Baumwollkappen mit kleinem Schirm, während im Mountainbikebereich Helme mit Visier sehr populär sind. Beschlagene Gläser bei Alltagsbrillen sind hingegen schwieriger zu bekämpfen, da sie ein Effekt fehlender Lüftung sind. Viele Sportbrillen haben spezielle Lufteinlässe an Gläsern oder Rahmen. In Kombination mit einer hydrophilen Beschichtung, die Wasser abperlen lässt, behält man so deutlich besser den Durchblick.